Sri Yantra

Shri Yantra, die Königin aller Yantras, bringt die göttliche Kraft des Wohlstands in das eigene Leben – sowohl in materialistischer als auch in spiritueller Hinsicht. Yantras haben einen starken Platz im Hinduismus und sind mystische Diagramme, die das Streben nach Wohlstand unterstützen, indem man durch sie meditiert oder einfach im Besitz eines solchen ist.

Sri Yantra: eine Karte zum Bewusstsein

Das Yantra umfasst neun ineinander greifende Dreiecke, die insgesamt 43 Dreiecke innerhalb zweier Kreise aus Lotusblüten Blättern und eines T-förmigen Quadrats bilden. In der Mitte des Yantras befindet sich ein Punkt, der Bindu genannt wird. Das Zusammenspiel der neun Dreiecke bildet die Einheit und das Gleichgewicht zwischen dem Männlichen und dem Weiblichen, wobei der Bindu-Punkt in der Mitte das reine Bewusstsein repräsentiert. Das fertige Bild der neun ineinander greifenden Dreiecke bildet eine Art Netz, das für den gesamten Kosmos steht.

Symbolik des Shri Yantra

Das Diagramm wird auch als eine Art Gebärmutter betrachtet, die die gesamte Schöpfung, die Fruchtbarkeit und den Wohlstand repräsentiert. Die Dreiecke sind von drei Kreisen umgeben und geschützt, von denen zwei mit Lotusblütenblättern, die für Ewigkeit und Reichtum symbolisch sind, versehen sind. Die äußere quadratische Schicht stellt die vier Tore der Erde dar. All diese im Shri Yantra dargestellten Elemente bilden ein sehr kraftvolles energetisches Symbol, das alle Schichten der Existenz von den irdischen Erfahrungen bis hin zu den kosmischsten spirituellen Darstellungen vereint.

Jenseits von Religion

Aufgrund seiner sehr starken Symbolik, hat das Shri Yantra die Aufmerksamkeit vieler Menschen über das Gebiet des Hinduismus hinaus in die westliche Welt gezogen. Es wird heute weithin als unterstützendes Objekt für die Meditation verwendet, um den Wohlstand zu begrüßen und gleichzeitig den Geist von allen Arten der Unordnung zu befreien.

Herkunft des Namens „Shri Yantra“

Shri Yantra ist besonders berühmt, da es das Haupt-Yantra ist, von dem alle anderen Yantras abgeleitet werden. Im Sanskrit bedeutet „Shri“ „Königin“ und „Yantra“ kommt von „yam“ und „tra“, wobei „yam“ „Instrument“ und „tra“, abgeleitet von „trana“, „Befreiung“ bedeutet. Daher bedeutet Shri Yantra wörtlich übersetzt „die Königin aller Befreiungsinstrumente“. Doch Befreiung von was? In diesem Zusammenhang bezieht sich die Befreiung auf die spirituelle Befreiung, die Fähigkeit sich von den weltlichen Sorgen zu lösen und sie in spirituelles Wachstum zu verwandeln. Shri Yantra hat dabei unterschiedliche Schreibweisen, die genutzt werden können. Eine dieser Schreibweisen ist “Shree Yantra”, was „Reichtumsinstrument“ bedeutet, welches an den spirituellen Reichtum anknüpft.

Shri Yantra: mehr als eine Zeichnung

Ein gutes Yantra besteht aus fünf geometrischen Hauptformen: Quadrate, Dreiecke, Kreise, Punkte und Blütenblätter der Lotusblume. Shri Yantra hat sie alle: Es besteht aus (1) neun ineinandergreifenden Dreiecken mit (2) einem Punkt in der Mitte, (3) zwei Kreisen (4) die mit den Blütenblättern der Lotusblume vervollständigt sind und (5) einem Quadrat.

Analogie für spirituelles Wachstum

Wenn man sich das Shri Yantra ansieht, können die äußeren Schichten als eine Darstellung der „bodenständigsten“ Erfahrung betrachtet werden. Dabei wird das Quadrat „Erdquadrat“ genannt und jede Schicht, die sich dem Zentrum nähert, ist eine Darstellung der allmählichen Bewegung des spirituellen Wachstums / der Befreiung in Richtung finales Ziel, spirituelles Erwachen und reines Bewusstsein. Dieses reine Bewusstsein wird durch den Punkt in der Mitte des Yantras dargestellt.

Die Elemente, die sich zu reinem Bewusstsein aufbauen

Der Punkt, auch „Bindu“ (Sanskrit für „Punkt“) genannt, ist von neun ineinander greifenden Dreiecken umgeben, von denen vier nach oben und fünf nach unten zeigen. Die nach oben gerichteten Dreiecke repräsentieren die männliche, Shiva, Energie. Die nach unten gerichteten Dreiecke die weibliche, Shakti, Energie. Die ineinander greifenden Dreiecke bilden insgesamt 43 kleinere Dreiecke. Die Dreiecke sind von zwei Schichten von Lotusblumenblättern umgeben, bevor sie das Quadrat mit T-förmigen Strukturen, auch “Erdquadrat” genannt, erreichen. Für weitere Informationen über die Bedeutung der einzelnen Elemente können Sie „die Bedeutung hinter den Elementen aus dem Shri Yantra“ lesen.

Die Bedeutung hinter den Elementen aus dem Shri Yantra

Eine Reise zum Bewusstsein

Wenn man das Mantra betrachtet, ist es ratsam sich zunächst auf die äußersten Schichten zu konzentrieren und sich langsam eine Schicht nach der anderen nach innen zu bewegen. Dies ist auf die spirituelle Analogie zurückzuführen. Die äußerste Schicht ist die geerdetste und zugleich menschlichste Schicht. Wenn wir uns allmählich nach innen bewegen, treten wir in höhere Ebenen der Spiritualität und des Bewusstseins ein. Analysieren wir also die verschiedenen Schichten von außen nach innen:

Erdquadrat

Die äußerste Schicht, das sogenannte “Erdquadrat”, repräsentiert die alltäglichsten und „grundlegenden“ menschlichen Emotionen wie Wut, Angst und materialistische Wünsche. In diesem Quadrat befinden sich T-förmige Strukturen, die als Tore zu den weithin bekannten vier Richtungen gelten. Zusätzlich repräsentiert jedes auch eines der vier Elemente. Der Osten repräsentiert Luft, der Süden Feuer, der Westen Wasser und der Norden Erde. Wenn man alle vier Richtungen bzw. Elemente zusammennimmt, erreicht man Vollendung, Einheit und auch die allgemein bekannte Spiritualität. Sobald wir diese Schicht überwinden, gelangen wir zu drei Kreisschichten, die die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft repräsentieren. Die drei Kreise sind in zwei Schichten von Lotusblättern eingebettet.

Äußere Schicht der Lotusblütenblätter

Die erste Schicht enthält sechzehn Blütenblätter und steht für die Erfüllung aller Hoffnungen und Wünsche, die wir erleben dürfen. Die sechzehn Blütenblätter sind in drei Kategorien unterteilt. Die erste Kategorie enthält zehn Blütenblätter, die sich auf den menschlichen Körper konzentrieren, genauer gesagt auf die Wahrnehmungs- und Handlungsorgane (d.h. Zunge, Nase, Mund, Augen, Ohren, Haut, Hände, Arme, Füße und Fortpflanzungsorgane). Die nächsten fünf Blütenblätter beziehen sich auf die fünf Elemente: Wasser, Luft, Erde, Feuer und Raum. Das sechzehnte Blütenblatt ist der Geist, der die Verbindung und Interpretation zwischen den ersten beiden Kategorien herstellt. Um den ersten Kreis von Lotusblättern zu vervollständigen, müssen alle drei Kategorien kombiniert werden. In dieser Schicht ist es wichtig zu beobachten, wie wir diese Empfindungen erleben, um uns ihrer bewusst zu werden. Für weitere Informationen, wie diese Empfindungen zu beobachten sind, lesen Sie den Teil über „Bewusstwerdung durch Beobachtung“.

Innere Schicht der Lotusblütenblätter

Bewegt man eine weitere Schicht nach innen, gelangt man zum Kreis aus acht Lotusblättern. Diese Blütenblätter repräsentieren unsere verschiedenen Formen von Aktivitäten: Sprache, Bewegung, Erregung, Aufregung, Abscheu, Festhalten, Ausscheidung, Gleichmut und Anziehung. Wenn Sie diese Schicht erreichen, sind Sie eingeladen, diese Aktivitäten zu beobachten und sich bei der Ausübung dieser Aktivitäten bewusster zu werden. Nehmen Sie sich zum Beispiel einen Moment Zeit, wenn Sie aufgeregt sind. Halten Sie inne, treten Sie einen Schritt zurück und beobachten Sie, wo die Aufregung in Ihrem Körper wahrgenommen wird. Sie können auch beobachten und analysieren, was diese Erregung in Ihnen ausgelöst hat. Es kommt vor, dass wir eine Zeit lang aufgewühlt waren, bevor wir uns dessen bewusst wurden. Das ist der Zweck dieser Schicht. Ständig wach und bewusst zu bleiben und zu beobachten, wie unsere Umgebung oder Situationen bestimmte Auslöser in uns erzeugen. Das Beobachten ermöglicht uns bewusster zu werden, präsenter zu sein und die in der Gegenwart erlebten Empfindungen loszulassen. Wenn Sie diese Übung praktizieren, werden Sie auf Dauer bewusster. Dies führt dazu, dass Sie sich nach innen Richtung weitere Schichten bewegen.

Dreieckige Kreise

Wie bereits erwähnt, stellen die neun ineinander greifenden Dreiecke das Zusammenspiel zwischen der weiblichen und der männlichen Energie dar. Die weibliche Energie wird durch nach unten gerichtete Dreiecke und die männliche durch nach oben gerichtete Dreiecke dargestellt. Durch das Ineinandergreifen der neun Dreiecke entstehen insgesamt 43 kleinere Dreiecke. Jedes repräsentiert eine Eigenschaft. Wie bei den äußeren Quadraten und Lotusblättern, müssen die 43 Dreiecke in Kreisen dargestellt werden. Betrachtet man die Dreiecke in Form von Kreisen, kann man insgesamt vier Kreise und ein zentrales Dreieck erkennen.

Lesen der dreieckigen Kreise

Beim Lesen der dreieckigen Kreise beginnt man mit dem untersten Dreieck vom Stern aus, indem man das unterste Dreieck vom Kreis aus betrachtet, welches nach unten gerichtet ist. Von dort aus bewegen Sie sich in einer kreisförmigen Bewegung gegen den Uhrzeigersinn durch jedes Dreieck, wobei die männliche und die weibliche Energie vertauscht werden. Um das Ablesen zu erleichtern, kann eine weitere Analogie für das Ablesen der Dreiecke verwendet werden, indem die vier Richtungen als Bezugspunkt verwendet werden. Ausgehend von dem Dreieck ganz im Süden, bewegen Sie sich nach Osten und dann nach Norden. Der Fluss setzt sich durch den Westen fort und endet, indem man wieder den Süden erreicht.

Äußerster Dreieckskreis

Der äußere Kreis enthält 14 Dreiecke, also 14 Eigenschaften. Beginnend mit dem unteren, nach unten weisenden Dreieck und der Analogie Süd – Ost – Nordwest, sind hier die Eigenschaften dargestellt: Erregung, Verfolgung, Anziehung, Entzückung, Verblendung, Unbeweglichkeit, Befreiung, Kontrolle, Vergnügen, Rausch, eine Vollendung des Begehrens, Luxus, Mantra und die Zerstörung der Dualität.

Zweiter Dreieckskreis

Der nächste Dreieckskreis enthält 10 Dreiecke bzw. Eigenschaften. Die Ablesung der Dreiecke bleibt unverändert, beginnend mit dem nach unten gerichteten unteren Dreieck. Die zehn Eigenschaften sind der Geber aller Errungenschaften, der Geber von Reichtum, die Energie von Aktivitäten, die allen gefallen, der Überbringer aller Segnungen, der Geber aller Wünsche, der Beseitiger allen Leidens, der Beschwichtiger des Todes, der Überwinder aller Hindernisse, der Überbringer von Schönheit und der Geber allen Glücks. Der energetische Unterschied zum ersten Dreieckskreis besteht darin, dass diese Eigenschaften eine Person oder ein Wesen dahinter darstellen. Dies kann durch die Worte „Geber“, „Bringer“, „Entferner“ etc. wahrgenommen werden. Man könnte sie auch als Engel verstehen, die diese Eigenschaften ausüben. Möglich ist es jedoch auch, dass diese das “wir” darstellen und wir diese verborgenen Eigenschaften halten, obwohl wir uns dessen noch nicht bewusst geworden sind.

Dritter dreieckiger Kreis

Der dritte Dreieckskreis enthält ebenfalls 10 Dreiecke. Die zehn Eigenschaften sind Allwissenheit, Allmacht, Souveränität, Wissen, Zerstörung aller Krankheiten, bedingungslose Unterstützung, Besiegung aller Übel, Schutz und die Erfüllung aller Wünsche. Die diesem Dreieckskreis zugrunde liegende Energie ist Universalität und Göttlichkeit. Im Gegensatz zu den ersten beiden Dreieckskreisen entsteht ein Gefühl der Verbundenheit und Einheit.

Vierter Dreieckskreis

Dieser letzte Dreieckskreis enthält wenige Dreiecke: 8. Die acht Eigenschaften sind: Aufrechterhaltung, Schaffung, Auflösung, Vergnügen, Schmerz, Kälte, Wärme und die Fähigkeit, eine Handlung zu wählen. Diese Eigenschaften können zum Verständnis der spirituellen Reise, die man durchläuft, herangezogen werden: der Tugendkreislauf vom Schaffen und Loslassen bis hin zu einem ständigen Wachstum. Das Verständnis dessen, was nicht mehr dient und was für den nächsten Schritt notwendig ist. Zum Beispiel können „Aufrechterhalten“, „Schaffen“ und „Auflösen“ zusammengelegt werden, wobei Lustschmerz und Kälte-Wärme die Gegensätze schaffen. Die achte Eigenschaft fasst die ersten sieben Eigenschaften gut zusammen: „die Fähigkeit, sich für eine Handlung zu entscheiden“. Diese acht Punkte bilden zusammen eine Einheit auf dem Weg des spirituellen Wachstums.

Zentrales Dreieck und Bindu

Das letzte und zentralste Dreieck hält die Eigenschaft als Spender aller Vollkommenheit, wobei das Bindu in der Mitte des Dreiecks das reine Bewusstsein repräsentiert. Bindu ist die Quelle aller Schöpfung.